Künstliche Intelligenz für die Kommunalverwaltung nutzbar machen
Während täglich neue KI-Funktionen veröffentlicht werden, ist für die Stadt Oberhausen eines klar: Zusammen ist besser. Unter dem Titel „Kommunale Intelligenz“ (KommI) möchte die Stadt Oberhausen interkommunal KI-Lösungen austauschen und diese auf einheitlicher Architektur als Open Source entwickeln. Die Architektur basiert auf Open WebUI mit selbst betriebenen oder als Cloudservice genutzten großen Sprachmodellen. Ziel ist, Fachverfahren anzubinden, Wissensdatenbanken anzulegen und Daten der Urbanen Datenplattform zu verarbeiten. Immer im Blick dabei: Datenschutz.
KommI basiert auf 5 Komponenten
Das KommI.ökosystem basiert auf fünf Open-Source-Komponenten:
- KommI.app – Die KommI.app ist das Frontend für die Anwender*innen. Hier kommt OpenWebUI als Lösung zum Einsatz, welche einen Chat mit den Sprachmodellen ermöglicht, wie er von den meisten kommerziellen Lösungen bekannt ist. Gleichzeitig bietet dieser Chat auch die Möglichkeit Dokumente hochzuladen, Wissensdatenbanken anzulegen oder Adapter für erweiterte Funktionalitäten einzubinden.
- KommI.adapter – Die KommI.adapter liefern die Möglichkeit mittels Sprachmodellen auf kommunale Daten zuzugreifen. Hier werden unterschiedliche Datenquellen verfügbar gemacht und mit den Sprachmodellen verknüpft. So werden Daten aus Fachverfahren niederschwellig verfügbar gemacht. Diese Daten können im Kontext des weiteren Chatverlaufs genutzt werden. Die KommI.adapter können selbst entwickelte Pakete sein oder aus der KommI.bibliothek heruntergeladen werden. Eigene Entwicklungen können der KommI.bibliothek hinzugefügt werden.
- KommI.bibliothek – Die KommI.bibliothek ist das Herzstück des Open-Code-Projekts. In der Sammlung befinden sich alle bereits umgesetzten KommI.adapter in Form von Werkzeugen, Filtern, Wissenssammlungen und weiteren Arten von Adaptern.
- KommI.arbeiter – Im KommI.arbeiter erfolgt die Arbeit auf KI-Servern oder KI-SaaS-Lösungen. KommI ist hierbei kompatibel mit allen Sprachmodellen, die die OpenAI-API unterstützen. Neben den üblichen Cloud-Angeboten von z. B. OpenAI sind dies auch Angebote von europäischen KI-Anbietern. Eine Liste kompatibler Lösungen wird hierfür noch erstellt. Die höchsten Datenschutzanforderungen leisten aber lokal betriebene Modelle in kommunalen Rechenzentren. Zur Herstellung der Kompatibilität wird hier Ollama als KI-Modell-Server verwendet.
- KommI.koordinator – Der KommI.koordinator koordiniert die Arbeit der Adapter und hilft dabei den richtigen Adapter für die richtige Aufgabe zu verwenden. Hier kommen neben der OpenWebUI-Lösung auch Komponenten wie Ragflow, Haystack, Langchain oder weitere zum Zuge.
KommI nutzen und weiterentwickeln
Da die einzelnen Komponenten des Ökosystems durch Open-Source-Produkte hergestellt werden, ist KommI grundsätzlich für alle nutzbar. Auf geeigneter Hardware können Interessierte die installieren und nutzen. Ein eigener KI-Server ist nicht zwingend nötig, da KommI (je nach Datenschutzanforderungen) auch mittels Software as a Service KI funktioniert. Diverse kommunale IT-Dienstleister entwickeln derzeit erste direkt buchbare Produkte.
Sowohl Kommunalverwaltungen als auch Fachverfahrenshersteller sind herzlich eingeladen, bei KommI mitzuwirken. Fachverfahren können mit dem notwendigen KommI.adapter in die KommI.bibliothek eingestellt werden. Boris van Benthem, CIO der Stadt Oberhausen, lädt alle Interessierten ein, dem Projekt auf Gitlab beizutreten und Themen, Verbesserungsvorschläge und Ideen mit der Community zu teilen.
Einladung zum KommI.stammtisch
Auf dem Weg zu einer gemeinsamen KI-Community lädt Boris van Benthem am 30. Oktober 2025 zum gemeinsamen Austausch über KommI ein. In der Online-Veranstaltung via Webex wird die Idee von KommI vorgestellt. Außerdem ist ein Austausch zu bereits erfolgten Entwicklungen geplant sowie ein Blick auf das weitere Vorgehen.
Die Anmeldung erfolgt über Beteilung NRW.